Dienstag, März 14, 2006
Strukturvertriebe bei Versicherungen und Krediten
Strukturvertriebe verkaufen Produkte der "klassischen Banken" .
Eigene Produkte können (auf Grund der Größe) oder dürfen (auf Grund fehlender Konzessionen) die Strukturvertriebe nicht anbieten. Strukturvertriebe sind also reine Retailer, welche Produkte bekannter Finanzdienstleister, oftmals unter anderen Namen (aus Marketingüberlegungen) anbieten.
Die Kosten für das Vermögensmanagement sind bei Vorsorgeprodukten relativ hoch. Dies gilt sowohl für Produkte der "klassischen Banken" als auch für Strukturvertriebe (Produkte sind ohnedies in 99% der Fällen identisch).
Die hohe Intransparenz der Kostenstruktur ist in diesem Zusammenhang das größte Problem, da der Kunde die einzelnen Kostenblöcke kaum überschauen kann (z.B. viele versteckte Kostenarten, welche nicht gesondert ausgewiesen werden, sondern "einfach" nur die Rendite des Produktes schmälern).
Bei Strukturvertrieben kommen noch, zu den ohnehin schon hohen Spesen des Produktes selbst, die laufenden (!) Provisionen für den Vertrieb (also die Mitarbeiter der Strukturvertriebe, inkl. deren "Vorgesetzen") hinzu.
Ein weiterer wichtiger Punkt im Vergleich von Strukturvertrieben mit den "klassischen Banken" ist das oftmals schlechte Ausbildungsniveau der Mitarbeiter von Strukturvertrieben (diese verfügen oftmals über keine wirklich einschlägige Ausbildung und betreiben die an sich komplexe Materie der Geldanlage nur nebenbei) sowie die hohe Personalfluktuation in diesem Bereich.
Zusammenfassend stellt sich die Frage, warum man sich als Kunde an einen Strukturvertrieb, welcher Produkte der etablierten Finanzdienstleister zu meist höheren Kosten anbietet, wenden sollte und man obendrein eine, zumindest statistisch betrachtet, schlechtere Beratungsqualität und höhere Personalfluktuation in Kauf nehmen sollte?